Der 50. Bodensee-Radmarathon ist schon wieder vorbei. Dank bestem Spätsommerwetter machten sich fast 5000 Velofahrerinnen und -fahrer auf eine der drei Strecken um den Bodensee.
Bereits die Vorzeichen standen auf Hoch: Zur Jubiläumsrundfahrt hatten sich – wohl wegen des Jubiläums und endlich gänzlicher „Corona-Freiheit“ – bereits über 3500 Teilnehmer vorangemeldet, die bereits zum Start ihren Jubiläumsbidon und den -turnbeutel entgegennehmen durften. Als dann
auch noch die Wetterprognosen voll auf Sonne und fast sommerliche Wärme drehten, waren bereits am Freitagabend an den Startposten Schlangen auszumachen die sich am Samstag möglichst früh auf den Weg machen wollten. Rund 4800 Velofahrer und Velofahrerinnen gingen in den frühen Morgenstunden an den 5 Startorten rund um den See auf den Weg auf eine der drei abwechslungsreichen Strecken (80/150/220 km) rund um den Bodensee zu absolvieren.
Unterwegs wurden plaudernd neue Kollegen und Freunde gewonnen und die kurze Pause auf der Fähre nach Meersburg genossen. An den Posten von Altenrhein, Tägerwilen, Stein am Rhein, Meersburg und Kressbronn herrschte schon früh eine aufgeräumte und lockere Stimmung. Freudig wurde die vielfältige Verpflegung von Biberli über Trockenfrüchte, Bananen, frische Thurgauer Äpfel, Energieriegel u.v.m. zu sich genommen. Auch die Bouillon fand v.a. gegen Ende grossen Anklang, und auch die isotonischen Getränke standen hoch im Kurs. Zum Jubiläum fuhr auch das österreichische Fernsehen ORF selber mit (im immer öfter anzutreffenden Bodensee-Tenue) und drehte einen enthusiastischen Bericht, eine längere Dokumentation daraus wird im nächsten Jahr ausgestrahlt.
Am Ziel konnten die erfolgreichen TeilnehmerInnen ihre wohlverdiente Medaille entgegennehmen, welche zum Jubiläum speziell gestaltet wurde und den blau geprägten Bodensee auf Gold-, Silber- oder Bronze-Untergrund zeigt. Der Sieg über sich selbst strahlte aus vielen Teilnehmeraugen mit der untergehenden Sonne um die Wette. Dank der umsichtigen Fahrweise der Teilnehmer und der umsichtigen Signalisation gab es erfreulicherweise wiederum nur wenige kleinere Unfälle. Der organisierende Radfahrerverein Altenrhein dankt allen Teilnehmern, Helfern, Sponsoren, Behörden und den übrigen Verkehrsteilnehmern für die gute Zusammenarbeit und Rücksicht! Nur so ist ein solcher Anlass in der heutigen Zeit in einer derart positiven Stimmung überhaupt noch möglich.
Wir freuen uns auf die zweite Hälfte des Jahrhunderts und die nächste Austragung am 07.09.2024!
Wir machen uns bereits jetzt an die Vorbereitung und freuen uns auch über Helfermeldungen. Getreu unserer Philosophie: 1x im Jahr in 1 Tag auf dem Velo rund um DEN See!
Hier geht’s zum Rückblick auf 50 Jahre Bodensee-Radmarathon: 50 Jahre Bodenseerundfahrt – ein Blick zurück – gwüsst (gwuesst.ch)
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Hier einige Impressionen vom Helfer-Einsatz an der Tour de Suisse 17.-19. Juni 2023.
- Helfer-Briefing.
- Schweizer Radsportlegende Alex Zülle.
49. Bodensee-Radmarathon – Endlich wieder Rund um den Bodensee!
Knapp 3000 unentwegte Velofahrer und Velofahrerinnen machten sich in den frühen Morgenstunden an den 5 Startorten rund um den See auf den Weg auf eine der drei abwechslungsreichen Strecken (80/150/220 km) rund um den Bodensee. Einzelne Regenschauer liessen sich zwar kaum vermeiden, einzelne Glückliche schafften es aber ohne einen einzigen Regentropfen rund um den See. Immerhin war es nicht allzu kalt, sodass die erfolgreichen Teilnehmer am Ziel ihre wohlverdiente Medaille der Gemeinde Egnach entgegennehmen konnten. Unterwegs wurden plaudernd neue Kollegen und Freunde gewonnen und die kurze Pause auf der Fähre nach Meersburg genossen.
An den Posten von Altenrhein, Tägerwilen, Stein am Rhein, Meersburg und Kressbronn herrschte eine zunehmend aufgeräumte und lockere Stimmung. Freudig wurde die vielfältige Verpflegung von Biberli über Trockenfrüchte, Bananen, frische Thurgauer Äpfel, Energieriegel u.v.m. zu sich genommen, die heisse Bouillon war ebenfalls sehr gefragt. Auch den letzten noch eintreffenden Bodensee-Umrundern wurde die Medaille ausgehändigt und zum Sieg über sich selbst gratuliert. Dank der umsichtigen Fahrweise der Teilnehmer gab es erfreulicherweise trotz der teilweise glitschigen Unterlage nur sehr wenige und kleinere Unfälle.
Der organisierende Radfahrerverein Altenrhein dankt allen Teilnehmern, Helfern, Sponsoren, Behörden und den übrigen Verkehrsteilnehmern für die gute Zusammenarbeit und Rücksicht! Nur so ist ein solcher Anlass in der heutigen Zeit in einer derart positiven Stimmung überhaupt noch möglich.
Wir freuen uns auf die nächste Austragung am 09.9.2023, den 50. Bodensee-Radmarathon! Wir machen uns bereits jetzt an die Vorbereitung dieses grossen Jubiläums und freuen uns über Helfermeldungen.
Getreu unserer Philosophie: 1x im Jahr in 1 Tag auf dem Velo rund um DEN See!
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Das Frühjahr lockt mit wärmenden Sonnenstrahlen, der Renner ist geputzt und geölt und ab geht’s in den Sattel. Nur in den Beinen scheint von der Euphorie nicht viel anzukommen. Die Strecke, die letztes Jahr noch flüssig gelang, fühlt sich jetzt zäh an. Und zu allem Überfluss bläst einem auch noch der Wind ins Gesicht. Wie schafft man es, wieder fit zu werden?
Klar, es gibt Trainingspläne, die einem zeigen, wie man in vier oder zwölf Wochen fit und wettkampftauglich wird. Nur was tun, wenn man nicht gerade vier Wochen Ferien nur fürs Rennradfahren zur Verfügung hat, oder überhaupt Mühe hat, sich für ein paar Stunden pro Woche Zeit einzuräumen? Oder gar keine Lust hat, sich an einen Trainingsplan zu halten?
Fit werden ohne Trainingsplan?
Die Fitness lässt sich zwar ohne Plan, nicht aber ohne Training steigern – abhängig vom gesteckten Ziel. Ein Radmarathon, und besonders der am Bodensee, stellt zwar keine sonderlich hohen Anforderungen an Höhenmeter oder Distanz. Wer aber noch nie über 100 Kilometer am Stück gefahren ist, sollte dennoch etwas Zeit in die Vorbereitung investieren.
Was ist Training?
Grundsätzlich gilt: Um besser zu werden, braucht es eine Abfolge von Ermüdung und Erholung, also Training. Doch der Clou ist, das richtige Timing zwischen Be- und Entlastung zu finden. Denn in der sogenannten Regenerationsphase nach dem Training passiert die eigentliche Leistungssteigerung. Der Körper bereitet sich für das nächste Mal auf eine höhere Belastung vor. Wer sich im Training plattgefahren hat, sollte deshalb ein bis zwei Tage pausieren oder nur ganz locker fahren. Erst danach sollte die Intensität schrittweise gesteigert werden. Denn ohne (Muskel-)Reiz, kein Preis.

Der Wechsel von Anstrengung und Entspannung ist das Entscheidende.
Wer eh schon viel Rad fährt, z.B. zur Arbeit (Bike to work), ist hier klar im Vorteil. Denn da ist ein Grossteil der Grundlagenausdauer bereits gelegt. Auch wer im Vorjahr fit war und nur eine längere Pause eingelegt hat, kommt schneller wieder in Tritt als Einsteiger.
Für einen Radmarathon von ca. 200 Kilometern Länge fängt man am besten mit kleinen Einheiten an, z.B. Strecken, die man gut kennt und schon gefahren ist. Dann geht es nur noch darum, diese Strecke im Laufe der Vorbereitung schrittweise auszubauen und schneller zu fahren – und sich ein paar Alternativrouten (mit flachen Abschnitten und solchen mit Steigung) zu überlegen, damit der Körper wieder neue Anreize erhält. Das übt man so lange, bis man problemlos 100 bis 150 Kilometer schafft. Von dort ist der Schritt zu den 200 Kilometern dann nicht mehr so gross.
Wie oft?
Zwei bis dreimal pro Woche (ca. 3 bis 5 Stunden) ist optimal, denn Kontinuität ist wichtiger als einzelne, kraftzehrende Einheiten.
Ist das Tempo entscheidend?
Für die Grundlagenfitness sind flache Etappen mit moderatem Tempo wichtig, ideal sind 2 bis 3 Stunden, für Anfänger reichen auch schon 30 bis 60 Minuten pro Woche. Wer in einer bergigen Gegend lebt, kann sich für die flachen Teile auch mit einem Smarttrainer behelfen. Das Pensum sollte um ca. 10 Prozent pro Woche gesteigert werden. Wer nicht nur ausdauernder, sondern auch schneller werden möchte, sollte an einem Tag pro Woche 20 bis 60 Minuten ein deutlich höheres Tempo anschlagen. Für die Wettkampfform eignet sich das Intervalltraining mit dem höchstmöglichen Tempo für ca. bis 10 Minuten.

Abwechslung beim Training ist das A und O.
Abwechslung
Wie oben erwähnt, gewöhnt sich der Körper daran, wenn er immer den gleichen Belastungen ausgesetzt wird. Abwechslung bei der Strecke und Profil ist daher wichtig. Trainings kurz hintereinander sollten immer nach dem Schema: Erst kurz und schnell, dann lang und langsam erfolgen. Wer wenig Zeit hat, kann sich auch mit Bergauf-Sprints über rund 30 Sekunden behelfen, das kann die ganze Ausdauerleistung verbessern.
Ernährung
Klar ist, dass eine gesunde und ausgewogene Ernährung die Leistungsfähigkeit stark beeinflusst. Den obligatorischen Spaghetti-Teller vor einer Tour kennt wohl jeder. Spaghetti enthalten zwar viele Kohlenhydrate, Energie liefern aber auch Fette oder Müslis. Es kommt auf den richtigen Mix und die persönlichen Vorlieben an. Wer ausreichend Ballaststoffe (30 g täglich) aus Vollkorngetreide, Obst und Gemüse mit überwiegend pflanzlichen Proteinen (Frauen: 57 g, Männer: 67 g) aus Hülsenfrüchten, Getreide, Obst und Nüssen, mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Oliven-, Raps- und Leinöl) kombiniert und dazu noch die täglich empfohlene Kohlenhydratmenge (Frauen: max. 250 g, Männer: max. 300 g) aufnimmt, hat schon sehr viel für die Leistungsfähigkeit getan. Weiteres zur Sporternährung gibt’s hier: Mythen der Sporternährung
Fazit:
Ohne Training gibt’s keine Leistungssteigerung. Wer kein bestimmtes Ziel verfolgt, kann auch ohne Trainingsplan besser werden, indem die gewohnte Strecke einfach mehrmals gefahren oder Stück für Stück ausgebaut wird, bis man bei der gewünschten Distanz angelangt ist. Wichtig dabei ist nur, dass immer wieder Pausen und Regenerationsphasen eingebaut werden.
Fit durch die richtige Sporternährung: Was soll eigentlich die Banane? Und was nützt der Protein-Shake?
Unzählige Ernährungsmythen und -legenden geistern durch die Breitensport-Garderoben. Doch an welchen ist überhaupt etwas dran? Von Isabelle Pfister
Wer gut und richtig isst, erzielt im Sport bessere Resultate. Doch was heisst «gut» und «richtig»? In der Schweiz informieren sich immer mehr Spitzensportlerinnen und Spitzensportler in Ernährungsberatungen über optimale Energiezufuhr und Nahrungszusammensetzung. Hobbysportlerinnen und Hobbysportler hingegen orientieren sich oft an Ratschlägen, die seit Jahrzehnten durch die Breitensport-Garderoben geistern.
Joëlle Flück ist Expertin für Sporternährung und betreut unter anderem das Verbandskader von Swiss Cycling. Beim Blick auf eine Liste gesammelter Mythen sagt sie: «Der Mythos mit dem Magnesium ist extrem stark verankert in den Köpfen.» Da steht zum Beispiel, Magnesium helfe, Krämpfen vorzubeugen. Flück sagt, Magnesium und dessen Wirkung auf Krämpfe während des Sports seien wenig untersucht. Das liegt vor allem daran, dass es schwierig ist, einen Krampf «im Labor» zu erzwingen. Ausserdem hätten andere Faktoren weitaus grössere Auswirkungen auf Krampferscheinungen, sagt Flück, zum Beispiel der Salzhaushalt oder die Flüssigkeitszufuhr.
Auch neuromuskuläre Faktoren spielen bei Krämpfen eine Rolle. Wird beispielsweise bei einem Velofahrer wegen der Sitzposition ein Muskelstrang zu stark beansprucht, kommt es zu einer Überaktivierung bei den Nervenimpulsen an die Muskulatur, was zum Krampf führen kann. Magnesiumpräparate seien für Menschen mit entsprechendem Mangel geeignet, diese jedoch präventiv vor dem Sport einzunehmen, um Krämpfen vorzubeugen, funktioniere nicht.
Ausser beim Magnesium gibt es viele weitere Mythen und Legenden rund um die Sporternährung. Zusammen mit Joëlle Flück geht die NZZ den populärsten auf den Grund. Was bewirkt tatsächlich etwas, und was ist eben doch nur ein Mythos?
Mythos 1: In jede Sporttasche gehört eine Banane
Kohlenhydrate sind wichtig im Sport, Flück bezeichnet sie als Benzin, das Leistung überhaupt ermöglicht. Die Banane ist eine Kohlenhydrat-Quelle und gut verdaulich. Deshalb beisst der Tennisspieler zwischen zwei Sätzen in die gelbe Frucht, Radfahrer verpflegen sich mit ihr, und auch am Kantonalturnfest vertilgt der Oberturner zwischen Steinheben und Pendelstafette eine Banane.
Zu welchem Zeitpunkt die Banane eingenommen wird, spielt keine Rolle; nützlich ist sie allemal. Vor dem Sport gibt sie zusätzliche Energie, während des Sports sorgt sie für einen Energieschub, und nach dem Sport füllt sie die Kohlenhydrat-Speicher auf.
Auch nach einem Vereinstraining spätabends ist es wichtig, den Kohlenhydrat-Speicher aufzufüllen. Das unterstützt die Regeneration und sorgt für einen guten Schlaf.
Mythos 2: Nach dem Sport unbedingt Proteine einnehmen
Der Körper sollte über den Tag nie eine negative Proteinbilanz haben. Er kann Proteine nicht speichern, deshalb ist eine regelmässige Proteinzufuhr sehr wichtig. Ist diese nicht gewährleistet, greift der Körper automatisch auf Protein zurück, das sich in unseren Muskeln befindet; muss er das über einen längeren Zeitraum tun, baut er Muskeln ab.
Vor allem am Morgen und nach dem Sport ist die Proteinzufuhr wichtig, denn die Speicher sind nach der Nachtruhe oder dem Training leer. «Bei den meisten Sportlern kann die Basisernährung optimiert werden. So enthält das klassische Schweizer Frühstück – Brot mit Butter und Konfitüre – nur einen geringen Proteinanteil», sagt Flück.
Proteine bestehen aus einer Reihe von Aminosäuren; vor allem in Milchprodukten und Fleisch sind diese Aminosäuren-Ketten umfangreicher, weshalb die optimale Proteinzufuhr meistens über tierische Produkte erfolgt. Dabei ist Fleisch nicht gleich Fleisch. Salami hat beispielsweise im Verhältnis zur Kalorienzahl zu wenig Nährstoffe und einen sehr hohen Fettanteil. Ein Rindsentrecôte hingegen deckt den Bedarf an Proteinen effizient ab.
Das bedeutet aber nicht, dass vegetarische oder vegane Ernährung für Sporttreibende schlecht ist. Auch in pflanzlichen Produkten sind Proteine enthalten, oft muss man aber grössere Mengen davon verzehren, um einen ähnlich hohen Proteinwert zu sich zu nehmen wie mit tierischen Produkten. Zur Veranschaulichung: 200 Gramm Magerquark enthalten gleich viel Protein wie 200 Gramm Haferflocken – die Haferflocken essen aber die meisten mit Joghurt oder Milch. Der Magerquark ist also effizienter, weil mit weniger Kalorien mehr Proteine aufgenommen werden. Wer sich vegan ernährt, sollte auf Sojamilch zurückgreifen, sie enthält fast so viel Protein wie Kuhmilch. Andere pflanzliche Milchalternativen eignen sich hingegen nicht als Proteinquelle.
Mythos 3: Bier ist ein gutes Regenerationsgetränk
Während des Sports schwitzen wir, die Flüssigkeitszufuhr ist deshalb sehr wichtig. Doch welches Getränk ist das beste? Beeinflussen elektrolytische Getränke die Leistungsfähigkeit, und putscht Koffein auch beim Sport auf die richtige Art und Weise auf? Und dürfen wir uns das Bier in der Beiz ohne schlechtes Gewissen gönnen?
Vor allem im Breitensport ist das Bier nach dem Training oder dem Spiel ein Ritual für geselliges Beisammensein und taktische Nachbesprechungen. «Ist ja ein isotonisches Getränk», lautet die Rechtfertigung. Tatsächlich ist Bier kohlenhydrathaltig und damit eigentlich ein gutes Nahrungsmittel, um nach dem Sport die Speicher in der Leber aufzufüllen. Benzin eben. Eigentlich. Doch für den perfekten Regenerationsdrink fehlen dem Bier die Proteine. Und Alkohol dehydriert den meist bereits vom Schwitzen ausgetrockneten Körper noch mehr. Gegen ein Bier in geselliger Runde spricht aber grundsätzlich nichts, solange die Sportlerin oder der Sportler dazu genügend Wasser trinkt und Proteine isst.
«Nimmt ein Ausdauersportler bei längeren Belastungen kohlenhydrathaltige Sportgetränke zu sich, kann dies die Leistungsfähigkeit aufrechterhalten. Diesen Effekt sieht man bei Elektrolytgetränken nicht», sagt Flück. Im Gegensatz zu elektrolytischen Getränken sind in Sportgetränken Kohlenhydrate und Maltodextrin enthalten. Elektrolytische Getränke sind vereinfacht ausgedrückt Salzmischungen mit Wasser. Schwitzt eine Athletin oder ein Athlet viel, sind solche Getränke gut für den Körper. Sportgetränke kommen oft bei Ausdauersportarten zum Zug, denn sie sind eine leicht verdauliche Energiequelle.
Auch Koffein kann einen zusätzlichen Boost verleihen. Dabei sind vor allem der Zeitpunkt der Einnahme und die Menge wichtig. Richtig dosiert zur rechten Zeit kann Koffein auch für Sprintwettkämpfe wirkungsvoll sein. Drei bis sechs Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht können die Leistung in spezifischen Situationen steigern. 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme erreicht das Koffein im Blutkreislauf seinen Höhepunkt. «Wird zu viel Koffein eingenommen, kann dies die Leistung negativ beeinflussen», sagt Flück. Ob ein Espresso vor dem Tennistraining oder ein hochdosierter Koffein-Shot während des Langstreckenlaufs – ein Sportler muss bei der Einnahme von Koffein die Halbwertszeit des Abbaus im Körper beachten. Sie beträgt rund fünf Stunden. Koffein kann sich auf den Schlaf auswirken.
Mythos 4: «Ovi» wirkt nach dem Sport wie ein Protein-Shake
1923 sponserte Ovomaltine erstmals einen Sportanlass, er fand auf dem Gelände der Universität Bern statt. Der «Ovi»-Verpflegungsstand am Wettkampf war der Erste seiner Art. Damals stellte die heutige Kultmarke Aufbaugetränke her. Inzwischen hat sich das Sortiment vervielfacht. Als Sponsor ist Ovomaltine an Sportanlässen immer noch präsent; allein schon wegen Didier Cuches orangem Skihelm wird «Ovi» in den Köpfen des Publikums bis heute mit Sport assoziiert.
Auch der Mythos, dass die «Ovi» nach dem Sport wie ein Protein-Shake wirkt, hält sich hartnäckig. Er stimmt halbwegs. Wegen der Milch und des Zuckers in der Schokolade ist die «Ovi» kalorienreicher als der Protein-Shake, der dem Körper mit möglichst wenig Kalorien ein Maximum an Proteinen zuführt. Die Milch ist aber eine gute Proteinquelle, vor allem, weil der Körper die Molkeproteine schnell aufnimmt. Deshalb ist die «Ovi» als Regenerationsgetränk nach dem Sport hilfreich – die Kalorien und den Zucker einmal ausser acht gelassen.
Mythos 5: Der Teller Pasta vor dem Fussballspiel
Kohlenhydrate sind das Benzin für unseren Körper. Spaghetti, Fusilli und Co. sind eine gute Quelle für Kohlenhydrate, der Teller Pasta des Amateurfussballers am Spieltag ist deshalb mehr als nur ein Mythos. Wer nicht jedes Mal Pasta essen möchte: Auch Kartoffeln oder Reis sind reich an Kohlenhydraten. Allerdings sollte beim Anpfiff oder beim Startschuss die letzte grosse Mahlzeit drei bis fünf Stunden zurückliegen wegen der Verdauung. Bei intensiver körperlicher Anstrengung verlagert sich das Blut von den Organen in die beanspruchten Muskeln, daher kann die Verdauung während des Sports nicht optimal arbeiten.
Je näher am Spiel oder Wettkampf, desto leichter sollte die Nahrung deshalb sein. Und am besten auch fett- und proteinarm. Es ist jedoch sehr individuell, wie gut jemand verschiedene Nahrungsmittel verdaut. Oft gehört das immergleiche Gericht vor Wettkämpfen und Spielen zu den Ritualen eines Sportlers, wobei er darauf setzt, was schon in der Vergangenheit gut funktioniert hat. Dann ist es zweitrangig, wie fetthaltig der Riegel auf der Fahrt zum Fussballplatz tatsächlich ist, denn Rituale sind wichtig für den Kopf.
Mythos 6: Vom Salat schrumpft der Bizeps
Ja, wir wurden als Kinder alle angelogen. Spinat macht nämlich nicht gross und stark, obwohl die Comicfigur Popeye, der Seemann, stets das Gegenteil predigte. Das Blattgemüse ist zwar wie jedes andere Gemüse sehr gesund, reich an Vitaminen und Mineralien, aber Proteine, die den Muskelaufbau fördern, enthält es kaum. Das erklärt im weitesten Sinn auch, weshalb von Salat der Bizeps schrumpfen soll. Isst man nur Salat, muss der Körper das Proteindefizit über das Protein in den Muskeln ausgleichen und baut damit Muskeln ab.
Reibkäse hingegen soll gut sein für den Bizeps. Das scheint zwar weit hergeholt, ist im Kern aber nicht falsch. Reibkäse enthält wie jeder Käse das Protein Kasein, das als Nachtprotein gilt. Während das Molkeprotein für den Körper schnell verfügbar ist, wirkt Kasein langsamer, versorgt ihn dafür aber auch über eine längere Zeitspanne. Ein Stück Käse vor dem Schlafengehen ist also gut für die Proteinbilanz, es gilt aber auch auf die Fettwerte und Kalorien dieses Snacks zu achten.
Weitere Mythen: Vitamine, Intervallfasten und Supplemente
Unsere Ernährung sollte aus drei Komponenten bestehen: aus Kohlenhydraten, Proteinen sowie Früchten und Gemüse. Vergleicht man Sporttreibende mit Menschen, die keinen Sport machen, gibt es kaum einen Unterschied beim Anteil an Früchten und Gemüse – Vitamine und Mineralien braucht jeder. Die Menge kohlenhydrat- und proteinhaltiger Nahrungsmittel nimmt jedoch zu, je nach Sportart und Intensität.
Wichtig ist, dass Sporttreibende den Tag über nicht auf Kohlenhydrate verzichten, sonst fehlt die Energie. Intervallfasten eignet sich nicht für Menschen, die viel Sport treiben, denn das Intervallfasten nimmt ein Energie- und Proteindefizit bewusst in Kauf. Trotzdem kann je nach Ziel der körperlichen Aktivität beispielsweise auf das Frühstück verzichtet werden. Möchte man abnehmen, ergibt es Sinn, Morgensport mit nüchternem Magen zu treiben. Bei Krafttraining und hochintensiven Einheiten ist ein Frühstück wichtig.
Auch wenn sie im Volksmund einen schlechten Ruf haben, sind Fette für eine gesunde Ernährung sehr wichtig. Weil sie oft Mitläufer sind, unter anderem in proteinreichen Nahrungsmitteln, lassen sich Fette einfach in die Ernährung integrieren. Vor allem in Fisch, Nüssen und Eiern sind gesunde Fette enthalten.
Supplement-Produkte werden immer beliebter, auch bei Hobbysportlern. Das geht vom Proteinpulver bis hin zu Tabletten, die den Muskelaufbau und die Fettverbrennung fördern sollen. Mehr ist bei solchen Produkten aber grundsätzlich nicht besser. In grossen Mengen konsumiert, führen Supplemente oft zu Magen-Darm-Problemen.
Joëlle Flück beschreibt die typische Pyramide der Sporternährung so: «Unten ist die Basisernährung, die als Erstes angepasst wird und gesund sein muss. Erst dann folgt auf der nächsten Stufe die an das Training und die Ziele angepasste Ernährung. Das kann beispielsweise eine proteinreiche oder eine kohlenhydratreiche Ernährung sein. In der Spitze der Pyramide kommen dann Supplemente ins Spiel, die diese Ernährungsanpassungen zusätzlich unterstützen.»
Mein Essen, meine Identität: Die Ernährung beeinflusst uns stärker, als viele denken. Sie kann gesund, aber auch krank machen. Für die einen ist sie ein Hype, für die anderen eine Ersatzreligion. Die NZZ widmet sich in einer Serie den wichtigsten Fragen rund ums Essen – von der Produktion über den Genuss bis hin zur Wirkung auf unser Leben.
Mit freundlicher Genehmigung der NZZ, 29.1.2021
Egnach ist eine weitläufige Streusiedlung im Oberthurgau mit knapp 4700 Einwohnern, zwischen Arbon und Romanshorn gelegen. Besiedelt wurde die Region jedoch schon von den Kelten, wovon ein Hallstattgrab aus der Zeit um 800 v. Chr. Zeugnis ablegt. Egnach liegt an jener römischen Heerstrasse, die von Bregenz über Arbon nach Eschenz führte, wo sich ein bedeutender Rheinübergang ins Land der Alemannen befand.
Heute ist der Ort v.a. ländlich geprägt: Neben Egnach gehören auch Neukirch und Steinebrunn sowie 61 Weiler und Höfe zur Gemeinde. Steinebrunn ist mit seinen Riegelhäusern und der weithin sichtbaren Pfarrkirche St. Gallus auf dem Winzelnberg im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgeführt. Zwei Campingplätze am See bieten Dauercampern, Erholungssuchenden und zumindest in einem Falle auch den Radsportbegeisterten das direkte Seefeeling vor dem Radmarathon.
Obstanbau und -lagerung spielten in Egnach schon immer eine bedeutende Rolle, kein Wunder, dass sich hier viele Hofläden befinden in denen man bei einer Rennradtour seinen Zucker- und Ballaststoffbedarf schnell wieder auffüllen kann.
Jedes Jahr sterben in Deutschland mehrere Hundert Menschen beim Sport an einem plötzlichen Herztod, schreibt die Deutsche Herzstiftung. Oft sind dabei Kammerflimmern oder eine andere schnelle Herzrhythmusstörung schuld.
„Liebe Organisatoren
Dank dem mutigen Eingreifen von Mitradlern bei meinem Herzstillstand am 7. Sept. bin ich noch am Leben. Nach 13 Tagen Intensivstation sowie 6 Tagen auf der „Inneren Medizin“ durfte ich nach Hause.
Jetzt komme ich für drei Wochen in die Reha nach der Halbinsel Mettnau bei Radolfzell. Die grosse Sorge meiner Familie galt meinem Gehirn, doch es sind keine Schäden sichtbar, und ich kann gut denken.
Der Herzstillstand kam ohne Vorwarnung, bis zu diesem Moment war ich mit meinen 71 Jahren fit und lebte ohne Beschwerden und Medikamente.
Ich kann es in Worten nicht beschreiben, wie dankbar ich für meine Rettung bin. Danke allen Unbekannten, die mir geholfen haben, und ich sage weiterhin für alle: Gute Fahrt!
Es grüsst herzlich W.G.“
Solche Herzrhythmusstörungen sind in der Mehrheit der Fälle auf Vorerkrankungen des Herzens zurückzuführen, die im Vorfeld nicht erkannt wurden. Jugendliche und junge Erwachsene erleiden dabei in erster Linie eine hypertrophe Kardiomyopathie (Herzmuskelerkrankung), die sich in einer Erweiterung des Herzens oder, noch viel gefährlicher, einer Verdickung des Herzmuskels äussert.
Bei Ausdauersportlern ab dem 40. Lebensjahr gehen solche schnellen Herzrhythmusstörungen mit Abstand am häufigsten auf eine koronare Herzkrankheit, also einer zunehmenden Verengung der Gefässe zurück.
Im Radsport werden besonders grosse Muskeln beansprucht, die mit grossen Mengen Sauerstoff versorgt werden müssen. Das bedeutet einen enormen Stress für das Herz. Erkrankungen können aber leider nur bei regelmässigen Untersuchungen erkannt werden. Hierbei lassen sich allerdings nur ganz grundlegende Herzfehler wie ein Loch in der Scheidewand erkennen. Anomalien der Herzkranzarterien benötigen eine computertomografische Untersuchung.
Ausdauersport wirkt dabei zwar grundsätzlich lebensverlängernd, ein durchtrainierter 60-Jähriger hat weniger Herzprobleme als ein untrainierter, schützt aber nicht grundsätzlich vor koronaren Herzerkrankungen oder anderen Herzproblemen. Auf der Webseite der Deutschen Herzstiftung gibt es Tipps, die man als Ausdauersportler beachten sollte.
Wiedereinsteiger sollten sich erst durchchecken lassen. Wer seit seiner Jugend Ausdauersport betreibt, hat ein geringeres Risiko als Personen, die längere Zeit keinen Sport gemacht haben.
Regelmässig zum Arzt: Ab dem 35. Lebensjahr sollte man sich regelmässig medizinisch durchchecken lassen, da ab diesem Alter die koronare Herzkrankheit die häufigste Ursache für einen plötzlichen Herztod im Sport darstellt.
Übertriebenen Ehrgeiz vermeiden.
Familiäre Belastung beachten: Wenn in der Familie in einem jüngeren Lebensalter (z. B. unter 35 Jahre) ein plötzlicher Todesfall aufgetreten ist, sollte man sich ärztlich untersuchen lassen, um als Ursache für den Herztod erblich bedingte Herzkrankheiten auszuschliessen.
Warnzeichen beachten: Kommt es beim Sport im Brustkorb zu einem Druckgefühl, Schmerzen oder einem Engegefühl, sollte das unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Einfach weitertrainieren kann tödlich sein. Wichtig: Wenn solche Beschwerden länger als fünf Minuten dauern, sofort und ohne Zeitverlust den Notarzt unter der Notrufnummer anrufen.
Weitere Symptome:
– Schmerzen und Engegefühl in der Brust
– Abnormaler Herzrhythmus
– Unerklärliche Kurzatmigkeit
– Rätselhafte Müdigkeit
– Schwarz vor Augen, Black out
Was tun beim Herzinfarkt? So geht Erste Hilfe
Wer den Radmarathon schon länger vor sich herschiebt, weil ihm die Distanz doch zu gross scheint, der sollte sich mal die Leistung von Christian Wiegand anschauen. Ob Mont Ventoux, Grossglockner oder eben die Goldrunde des Bodensee Radmarathons, für den Thüringer sind das ganz spezielle Herausforderungen, denn er fährt mit nur einem Bein.
Mit 18 Jahren wurde Christian nach einem Motorradunfall sein linkes Bein am Oberschenkel amputiert. 1999 erlernte er das Radfahren neu und fährt seitdem ohne Prothese. 2016 erklomm er die 22 Kilometer und 1600 Höhenmeter zum Mont Ventoux, 2017 folgten der Grossglockner und die Silber-Tour des Bodensee Radmarathons.
Und 2019 kam der Geschäftsführer einer IT-Firma zurück, um sich die Goldmedaille des Bodensee Radmarathons vom OK-Präsidenten nach 220 Kilometern höchstpersönlich abzuholen. Unserem Wissen nach ist er damit der erste.
Hier erfahrt ihr mehr: https://www.1bein.net/
Unseren OK-Präsidenten hat es aus Rom nach Graubünden verschlagen. Klar, dass er sich auch die Klassiker Julier und Albula vornimmt.